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09.07.2009

Aus fürs Freibad beschlossen

Heute haben die Stadtverordneten von Obertshausen das Ende des Freibads besiegelt. Mit den Stimmen der CDU und FDP sowie einer Stimme der Grünen wurde ein entsprechender Antrag der CDU/FDP-Fraktion angenommen. Der Freibad-Betrieb wird in das Erlebnisbad "monte mare" integriert und neu konzipiert. Den genauen Worlaut finden Sie weiter unten.

► Unsere Pressemitteilung hierzu ...

Freibad-Gelände fällt an Erlebnisbad

Das neue "Konzept" sieht jedoch nur die Erweiterung eines warmen Ausschwimmbeckens des Erlebnisbades vor – dies wird uns Bürgern als neues "Nichtschwimmerbecken" verkauft. Zusätzlich ist von einem Schwimmteich die Rede, doch wann dieser realisiert wird, ist nicht vorgegeben. Es soll lediglich ein Baufeld dafür freigehalten werden. Durch das Versprechen eines Event-Bereichs will man das neue "Konzept" schmackhaft machen.

Der Zugang zum Freigelände erfolgt über das Erlebnisbad – mit familienfreundlichen Eintrittspreisen ist es dann wohl vorbei. Daran werden auch die in Aussicht gestellten Vergünstigungen für Einwohner von Obertshausen nicht viel ändern. Eventuell wird es möglich sein, auch nur das Freibad ohne Erlebnisbad zu buchen, doch dies ist völlig unverbindlich formuliert.

Mogelpackung

Das neue Freibad-Konzept ist nichts anderes als eine riesige Mogelpackung. Was hier als "Freibad" bezeichnet wird, verdient diesen Namen nicht im Geringsten! Fakt ist:

Anmerkung: Der Abriss der Schwimmbecken ist definitiv geplant, ein Beschluss wurde bei der letzten Stadtverordneten-Versammlung jedoch noch nicht gefasst. Der Abriss des Sprungturms und des alten Hallenbades (das die technischen Anlagen beherbergt) ist jedoch bereits beschlossen.

Beschönigungen

Leider versucht die CDU/FDP-geführte Stadtregierung in der Öffentlichkeit den Eindruck zu erwecken, dass es bald wieder ein Freibad geben wird, wenn auch mit einem reduzierten Angebot. Offenbar erhofft man sich von diesen Beschönigungen ein besseres Abschneiden bei der Kommunalwahl 2011.

Auch ein Schild des Magistrats am Freibad-Eingang suggeriert, das Bad sei nur in der Saison 2009 nicht geöffnet. Das Schild wurde übrigens erst auf eine Pressemitteilung unserer Bürgerinitiative hin aufgehängt. Zuvor standen Badewillige völlig ratlos vorm leeren Kassenhäuschen.

Wortlaut des Beschlusses

Dies ist der Wortlaut des Antrags, mit dem das Ende des Freibads besiegelt wurde. Kursiv hervorgehoben sind die Unterschiede zur letzten Fassung, die erstmals am 7. Mai diskutiert wurde.

Der Magistrat der Stadt Obertshausen wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit der städtischen Schwimmbadgesellschaft ein Konzept auszuarbeiten, das auf folgenden Eckpfeilern beruht:

  1. Integration des Betriebs in das Freizeitbad Obertshausen unter Beibehaltung einer Mitsprache im Bereich der Festsetzung der Eintrittspreise für die Nutzung des Freibadangebotes und dessen Öffnungszeiten.
  2. Anbau eines Nichtschwimmerbeckens an das Ausschwimmbecken des Freizeibades mit Trennung durch einen Schott im Winter
  3. Errichtung eines "Eventbereichs" im Außenbereich (z.B. Beachvolleyballfeld, Open-Air-Bar, Kinderspielbereich auch mit Wasserelementen)
  4. Keine Errichtung neuer Zweckräumlichkeiten im Außenbereich mit Ausnahme etwa von Kleininstallationen wie Umkleideschnecken oder einer Toilettenanlage
  5. Anschluss an die Technik des Freizeitbades
  6. Zugang über das Freizeitbad alternativ auch über eine getrennte Führung der Nutzerströme nach "Nur-Freibad-Nutzer" und Nutzer des Gesamtangebotes des Freizeit- und Freibades
  7. Freihalten eines Baufeldes für einen Schwimmteich im Außenbereich für einen späteren Bauabschnitt
  8. Angebot eines "Freibad-Sommer-Tarifs" für Obertshausener Bürgerinnen und Bürger, eventuell auch einer Tarifstruktur mit der modularen Buchung von Nutzungen "Nur-Freibad" ohne Nutzung des Freizeitbades. Geprüft werden sollte auch ein Familientarif und eine Freibad-Saison-Karte.

Haushaltsmittel stehen unter dem Haushaltstitel "Zinshilfe Schwimmbadgesellschaft" zur Verfügung.

Begründung: Erfolgt mündlich.

Dieser gemeinsame Antrag der CDU/FDP-Fraktion wurde mit folgenden Stimmen beschlossen: