09.05.2009
Unausgewogene Berichterstattung in der Offenbach Post
Lokalredakteur erscheint nicht neutral
In der heutigen Samstags-Ausgabe der Offenbach Post hat Lokalredakteur Karl-Heinz Otterbein wieder einen Kommentar geschrieben. Darin gewinnt man den Eindruck, dass er eher den Standpunkt der CDU/FDP-Koalition vertritt und diesen zur stärkeren Geltung in der Öffentlichkeit bringen möchte.
Falscher Eindruck erweckt
Der Kommentar ist geschickt formuliert. Man kann nicht sagen, dass etwas Falsches behauptet wird. Aber der Gesamteindruck, der hier vermittelt wird, verzerrt die Wahrheit.
So wird u.a. behauptet, es gäbe noch ein reduziertes Freibad-Angebot und das Freibad würde evtl. im Jahr 2010 wieder zur Verfügung stehen. In Wirklichkeit aber gibt es überhaupt kein Freibad mehr. Alle Becken bleiben geschlossen. Das Gelände wird in das Erlebnisbad Monte Mare integriert. Bürgereigentum wird zur Aufwertung eines kommerziellen, teuren und hauptsächlich von auswärtigen Gästen besuchten Planschbades missbraucht.
Es wird uns lediglich in Aussicht gestellt, dass es später einmal – als Geschenk zur Kommunalwahl 2011, so vermuten wir – ein Nichtschwimmerbecken und einen Schwimmteich geben wird. Aber wohlgemerkt: Integriert in das Erlebnisbad, ohne separaten Eingang und nicht mehr für eine Tageskarte zu 2 bzw. 3 Euro.
Bürgerinitiative ins schlechte Licht gerückt
Außerdem diffamiert Herr Otterbein indirekt die Bürgerinitiative, indem er uns mit der Aussage eines (zu uns eher distanzierten) Freibad-Anhängers in Verbindung bringt, der einen Leserbrief im Heimatboten geschrieben hat.
Herr Otterbein behauptet zwar nicht, die Bürgerinitiative habe diese Meinung vertreten, doch nennt er uns quasi in einem Atemzug mit diesem Freibad-Anhänger. So gewinnt der Leser den Eindruck, auch die BI würde die Sporthalle Badstraße gegen das Freibad ausspielen. Es liegt uns aber fern, Interessen auszuspielen. Eine solche Meinung haben wir nie vertreten.
Kein Einzelfall
Wir haben seit 2005 alle Berichte und Kommentare der Offenbach Post zum Thema Freibad Obertshausen gesammelt und analysiert. Auch wenn unsere Leserbriefe und Pressemitteilungen in den meisten Fällen abgedruckt wurden: Insgesamt gesehen, so unser Eindruck, war die Berichterstattung nicht besonders ausgewogen.
Unserem Eindruck nach war Herr Otterbein oft bemüht, die Argumente der CDU/FDP-Koalition zu verstärken. Besonders enttäuschend empfanden wir, dass eine unserer Pressemitteilung vom Oktober 2008 zuerst Bürgermeister Roth vorgelegt wurde. Die Argumente der Gegenseite wurden dann in unsere Pressemitteilung eingearbeitet, was unsere Aussagen sehr entkräftete.