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Freitag, 12. Dezember 2008

2200 Unterschriften gegen Freibad-Schließung

Kostenschätzung der Stadt nicht plausibel. BI fordert vernünftiges Sanierungskonzept.

Über 2200 Unterschriften für den Erhalt des Freibades sammelte die Bürgerinitiative in einer Rekordzeit von nur zwei Wochen, einen großen Teil davon beim Adventsmarkt in Hausen am vergangenen Sonntag.

Viele der Unterzeichner an unseren beiden Ständen reagierten fassungslos und wütend auf den Zeitungsbericht vom letzten Samstag, mit dem Bürgermeister Roth und die CDU/FDP-Koalition das Aus für das Freibad besiegeln wollen. "Man hat das Bad immer mehr herunterkommen lassen, bis man sagen konnte, die Sanierung wäre nicht mehr bezahlbar!", bekamen wir oft zu hören.

Viele teilten unsere Skepsis gegenüber der Kostenschätzung des Architekten, auf die sich die Rathauskoalition in ihrem Todesurteil für das Freibad stützt. Das Zahlenwerk erscheint wenig plausibel und ist nicht nachprüfbar. So sehen zum Beispiel die fünf Planungsvarianten einen kostspieligen Umbau mit völlig neu gebauten Schwimmbecken vor. Eine Lösung mit Erhalt der beiden großen Becken war nicht Gegenstand der Untersuchung.

Die Bürgerinitiative wird sich weiterhin für den Erhalt des Freibades und ein vernünftiges Sanierungskonzept einsetzen. Noch ist nichts verloren!

Montag, 01. Dezember 2008

Über 900 Unterschriften beim Adventsmarkt

Über 900 Unterschriften für die Wiedereröffnung des Freibades in Obertshausen sammelte die Bürgerinitiative am Rande des Adventsmarkts im Stadtteil Obertshausen am vergangenen Sonntag. Die Resonanz an den drei Ständen der BI war überwältigend. Sehr viele Menschen äußerten ihre Empörung über die jüngsten Beschlüsse des Stadtparlaments, die einer Schließung des Freibades gleich kommen. "Wo sollen denn unsere Kinder nächstes Jahr schwimmen gehen, wenn es das Freibad nicht mehr gibt? Die Stadt hat nicht viele Angebote für die Jugend und das Erlebnisbad ist uns zu teuer."

Auf absolutes Unverständnis stießen bei Vielen auch die fünf Planungsvarianten für den Freibadumbau, mit denen die Stadt die Nichtfinanzierbarkeit der Badsanierung begründet. "Wieso will man das Freibad für viel Geld komplett neu bauen, anstatt die beiden vorhandenen Becken zu erhalten?" Einige der Unterzeichner wollen die Bürgerinitiative auch aktiv unterstützen, die nun eine Reihe weiterer Mitstreiter dazu gewonnen hat.

Die Unterschriftenaktion wird beim Adventsmarkt in Hausen am kommenden Sonntag fortgesetzt.

Montag, 24. November 2008 Jetzt fürs Freibad unterschreiben! Die Bürgerinitiative Freibad Obertshausen lud am vergangen Donnerstag ein zum Runden Tisch mit Vertretern von Sportvereinen und den drei Oppositionsparteien. Die 30 Teilnehmer erklärten es zu ihrem obersten Ziel, sich für die Öffnung des Freibades in der kommenden Saison einzusetzen. Mit ihren Anträgen in der letzten Stadtverordnetenversammlung hat die CDU/FDP-Mehrheit die Wiedereröffnung faktisch unmöglich gemacht. Einig war man sich auch in der Meinung zu den kürzlich vorgestellten Planungsvarianten für den Freibad-Umbau. Alle Anwesenden vermissten eine detaillierte und nachprüfbare Kostenaufstellung und kritisierten, dass Bürger und Sportvereine nicht wie von Bürgermeister Roth zugesagt in die Planungen einbezogen wurden. Mit großer Mehrheit wurde eine neue Unterschriftenaktion beschlossen, die dem Bürgerwillen Nachdruck verleihen soll. In mehreren Geschäften der Stadt werden derzeit Unterschriftenlisten ausgelegt. Gesammelt wird auch bei den Weihnachtsmärkten an den kommenden Sonntagen im Stadtteil Obertshausen (30.11.) und Hausen (7.12). Montag, 03. November 2008 Regierungsparteien geben Freibad den Todesstoß Die Bürgerinitiative Freibad Obertshausen ist schwer enttäuscht über die CDU- und FDP-Fraktion, die vergangenen Donnerstag mit ihrer Mehrheit im Stadtparlament völlig überraschend eine Kreditaufnahme zur Sanierung des Freibads abgelehnt und damit dem Tod des Freibads den Weg geebnet haben. Ohne Kreditaufnahme ist eine Sanierung schlichtweg unmöglich. Die von den beiden Regierungsparteien beantragte Prüfung von Alternativen – Finanzierung über den laufenden Haushalt, durch Sponsoren, Fördervereine oder Zuschüsse – kann angesichts der geschätzten Kosten nicht mehr als ein schlechter Witz sein. Ebenso enttäuscht sind wir darüber, dass CDU und FDP eine Freibadesaison 2009 verhindern wollen. Ein Antrag der Opposition, die Möglichkeit des Weiterbetriebs in der bisherigen Form zu prüfen, wurde mit einem Gegenantrag einfach vom Tisch gefegt. Warum haben uns die Regierungsparteien über ihre wahren Absichten, das Freibad zu schließen, so lange im Unklaren gelassen? Hatte etwa die Sorge um ihr Image einen höheren Stellenwert als die Ehrlichkeit gegenüber dem Bürger? Auch die Zusage, Bürger und Vereine in die Entscheidung über das Freibad direkt einzubeziehen, kann man vor diesem Hintergrund nicht als ehrlich gemeint bezeichnen. Diese Zusage von Bürgermeister Roth aus dem Jahr 2005 wurde in der letzten Sitzung des Finanzausschusses bestätigt und bei der Stadtverordnetenversammlung zynischerweise nochmals wiederholt. Welchen Sinn soll die versprochene Bürgerbeteiligung haben, wenn man das Freibad schließen will? Will man uns für dumm verkaufen? Als Beleidigung empfanden wir an diesem Abend das kaum zu überbietende Maß an Arroganz, Spott und Zynismus, mit dem uns Politiker von CDU und FDP begegneten. Das Spektrum reichte von der Aufforderung, wir sollten doch Spenden sammeln gehen bis zu Vorwürfen, man hätte so gerne Vorschläge von uns gehört, aber leider wären keine gekommen. Haben wir bisher eine Chance bekommen, uns einzubringen? Hatten wir bisher die Gelegenheit zu untersuchen, ob sich nicht doch ein kostengünstiger Kompromiss für das Freibad finden lässt? Das Vorgehen der Regierungsparteien könnte sich als folgenschwerer Fehler erweisen. Sie mögen nun vielleicht den Untergang des Freibades durchsetzen. Dem Vertrauen der Bürger, die 2011 wieder an die Urnen gehen, haben sie jedoch schwer geschadet. Trotz allem bleiben wir optimistisch und bieten weiterhin der Stadt unsere Zusammenarbeit an. Wir bitten die Politiker von CDU und FDP eindringlich, ihre Haltung zu überdenken und unserem Freibad eine Chance zu geben. Donnerstag, 30. Oktober 2008 Bürger und Vereine werden endlich einbezogen Die Bürgerinitiative Freibad Obertshausen begrüßt die Bereitschaft der Politiker, interessierte Bürger und betroffene Vereine direkt in die Entscheidung über die zukünftige Gestaltung des Freibads mit einzubeziehen. Wir freuen uns sehr über diese Zusage des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschusses vom vergangenen Donnerstag, der die bereits im Oktober 2005 von Bürgermeister Roth gemachte Zusage bestätigte. Wir sind erleichtert, vom Ausschussvorsitzenden Dr. Zimmermann zu hören, dass man sich Zeit nehmen möchte, um die diversen Vorschläge gründlich zu diskutieren, und nicht mit einer überstürzten Entscheidung der Stadtverordneten bereits am heutigen Donnerstag rechnen müsse. Wir möchten der Stadt helfen, eine gute Entscheidung zu treffen. Wir bieten unseren Politikern an, sich mit uns an einen Tisch zu setzen und einen konstruktiven Dialog über das Freibad zu führen. Zu unserer breit gefächerten Interessensgruppe gehören neben schwimmbegeisterten Bürgern und Mitgliedern von Sportvereinen auch Fachleute wie Architekten und Ingenieure. Wir freuen uns, dass Politiker aller Parteien bei der Ausschuss-Sitzung signalisiert haben, die Mithilfe fachkundiger Bürger gerne anzunehmen. Wir sind überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird, einen guten Kompromiss für das Freibad zu finden, der den Bedürfnissen von Sportvereinen und schwimmbegeisterten Kindern und Erwachsenen gerecht wird und gleichzeitig den städtischen Haushalt nicht über die Maßen belastet. Möglicherweise liegt dieser Kompromiss jenseits der fünf Gestaltungsvarianten, die vergangene Woche vorgestellt wurden. Gerne hätten wir schon im Vorfeld unsere Ideen eingebracht, was uns bisher aber nicht ermöglicht wurde. Ein Dialog gelingt am besten mit Sachlichkeit und Fairness. Wir versuchen mit allen Kräften, diesem Grundsatz gerecht zu werden, erwarten allerdings das Gleiche auch von unseren Politikern. Nicht fair fanden wir letzten Donnerstag die Weisung von Herrn Dr. Zimmermann, Fragen der Gäste zu Themen der Tagesordnung nicht zuzulassen. Dies widerspricht der üblichen Praxis und lässt sich auch nicht mit der von ihm zitierten Geschäftsordnung begründen. Hier ein Foto von der Ausschuss-Sitzung (Montage). Es waren ca. 50 interessierte Bürger dem Aufruf unserer Initiative gefolgt! Dienstag, 21. Oktober 2008 Kommen Sie ins Rathaus am 23. und 30. Oktober Ende August wurde der Magistrat beauftragt, die Machbarkeit und Kosten von vier Gestaltungsvarianten unseres Freibades in Obertshausen zu prüfen. Wie jetzt bekannt wurde, soll das Ergebnis dieser Untersuchung voraussichtlich schon in der nächsten Sitzung des Finanzausschusses am 23. Oktober vorgestellt werden. Bereits eine Woche später, am 30. Oktober, soll die Stadtverordnetenversammlung darüber entscheiden. Es ist eigentlich unmöglich, innerhalb von 8 Wochen eine Planung von dieser Tragweite aufzustellen. Wenn man nun trotzdem so kurzfristig Pläne vorlegt, dann wohl nur deshalb, weil diese schon lange in der Schublade liegen. So lesen wir im Stadtentwicklungskonzept, jener teuren Hochglanzbroschüre, die an alle Haushalte verteilt wurde: Das alte Hallenbad wird abgerissen und an dieser Stelle ein Hotel gebaut; die Saunalandschaft des Erlebnisbades wird in diesem Bereich ausgedehnt; das Freibad wird "zeitgemäß" umgestaltet (Seite 120). Dafür werden übrigens keine Zuschüsse aus dem Stadtumbauprojekt beantragt (Seite 135). Dies deckt sich in etwa mit dem "Masterplan" von Monte Mare, der schon seit langem vorliegt und leider nie einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde. Die CDU hat zudem unmissverständlich zu Verstehen gegeben, dass sie kein 50-Meter-Becken mehr möchte. Es ist also unschwer zu erraten, welche der vier Freibad-Varianten durchgesetzt werden soll: Die Zusammenlegung von Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken, die evtl. in das Erlebnisbad "Monte Mare" eingegliedert werden. Das Freibad würde also wahrscheinlich zu einem kleinen Anhängsel des Erlebnisbades degradiert werden. Auch ist zu befürchten, dass das Freibad nur noch über das Erlebnisbad zugänglich sein wird und es keine familienfreundlichen Eintrittspreise mehr gibt. An sportliches Schwimmen, Sportabzeichen und Wettkämpfe wäre in einem "zeitgemäß" gestalteten 25-Meter-Spaßbecken nicht mehr zu denken. Die erweiterte Saunalandschaft und das Hotel reduzieren die Liegewiese und wer weiß, welche Sahnestückchen die Stadt noch aus dem schönen Gelände herausschneiden und vermarkten will. Eine Schande für die Stadt und ein Ärgernis für uns Bürger, die wir dieses Freibad einst mit unseren Steuergeldern bezahlt haben! Vor drei Jahren haben sich 5800 Menschen eindeutig für den Erhalt des Freibades mit allen Anlagen einschließlich 50-Meter-Becken ausgesprochen. Nun sollen die Interessen der Bürger mit Füßen getreten werden. Nun setzt man sich über eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen hinweg, die ihre politischen Vertreter noch nicht wählen können. Und die Entscheidung soll in aller Eile durchgepeitscht werden, ohne dass Vereinen und Freibadbesuchern Zeit und Gelegenheit gegeben wird, ihre Vorstellungen und Ideen einzubringen. Wir bitten alle, denen das Freibad am Herzen liegt: Kommen Sie zu den nächsten öffentlichen Sitzungen ins Rathaus Schubertraße und zeigen Sie mit Ihrer Anwesenheit unseren Politikern die rote Karte! Kommen Sie insbesondere zur Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstag, den 23. Oktober um 19.30 h sowie zur Stadtverordnetenversammlung am 30. Oktober um 19.00 h. Vor Beginn der Ausschuss-Sitzung haben Sie Gelegenheit, Fragen an den Magistrat und die Fraktionen zu stellen. Machen Sie davon Gebrauch! Achten Sie auf die Ankündigungen in der Presse. Es könnte evtl. sein, dass das Freibad-Thema auf die nachfolgenden Sitzungen verschoben wird. Alle Politiker fordern wir auf, ihre Haltung zum Freibad noch einmal gut zu bedenken. Lassen Sie sich mehr Zeit für diese wichtige Entscheidung. Beziehen Sie bitte die Vereine und Bürger in die Beratungen ein. Lösen Sie bitte Ihr Versprechen ein, unserer Bürgerinitiative ein Mitspracherecht während einer Ausschuss-Sitzung zu geben. Wir von der Freibad-Bürgerinitiative werden uns weiter aktiv für die Interessen der Bürger einsetzen. Sollte man unsere Forderungen ignorieren, so werden wir unsere Bewegung auf eine breitere Basis stellen und bis zur nächsten Kommunalwahl weitertragen. Die ständig wachsende Zahl der Mitstreiter sowie die Kooperation mit anderen Interessensgruppen dieser Stadt machen uns Mut auf diesem Weg. Montag, 15. September 2008 Zur Ausschusssitzung vom 21.08.2008 Von Helmut Moraw Im Protokoll der Ausschusssitzung steht: „Alle Parteien wollen den Erhalt des Freibades“, so schreibt die Offenbach-Post vom 22.08.2008. Das bedeutet zwar nicht, daß es so kommt was alle wollen, aber es macht Hoffnung, daß, wenn alle das Gleiche wollen, es auch so kommt. Aber wollen auch alle das Gleiche? Verstehen unter Erhalt des Freibades alle den „Erhalt des Freibades“ oder vielleicht auch den „Erhalt eines Freibades“. Im 1. Fall kann man davon ausgehen, daß das bestehende Freibad in seiner gesamten Substanz unverändert erhalten bleibt, während im 2. Fall ein wie auch immer um- bzw. neugestaltetes Freibad man erhalten will. Da ist dann natürlich vieles möglich. Nun ist ja schon einiges dazu gesagt und geschrieben worden und einige Gerüchte kamen auf über Dinge, die die Öffentlichkeit (derzeit) nicht hören soll. Wenn nun Experten – so ist zu lesen – konkrete Zahlen ermitteln sollen (die am 18.09.08 zur Vorstellung gelangen sollen), dann muss es aber auch dazu bestimmte Planungskonzepte bereits jetzt geben. Diese Konzeptionen werden aber den Bürgern vorenthalten. Warum wohl? Der Grund kann ja nur der sein, daß man etwas vor hat, daß gegen den Willen der Bürger gerichtet ist. Was ist zu erwarten? Aus kritischer Distanz kann man zu folgender Schlussfolgerung kommen. Ausgangskriterien: „monte mare“ möchte seine Saunalandschaft erweitern. Das alte Hallenbad soll abgerissen werden. Die Wasserfläche und das Wasservolumen des Freibades soll reduziert werden. Im Verhältnis dazu kann man auch die Freiflächen reduzieren. Das passt doch alles prima zusammen um die Expansionsgelüste des „monte mare“ zu befriedigen. Lösung: Alles wird abgerissen, was zwischen Badstraße und Stadion und zwischen Sporthalle und dem verrohrten Bauerbach gelegen ist: Hallenbad mit Nebentrakten, Sonnenterasse mit Umkleiden, (50-Meter)-Schwimmerbecken und das Springerbecken. Ein neues (25-Meter)-Schwimmerbecken wird auf Höhe des Nichtschwimmerbeckens (vielleicht in Nord-Süd-Achse) gebaut. Breite? Wassertiefe ? Neuer Eingang mit Nebenräumen (Umkleiden, Duschen) auf die Ostseite verlegt (hinter dem monte mare-Parkplatz). Ergebnis: Eine kompakte Beckenanlage im Freibad mit reduzierter Wasserfläche und reduzierten Freiflächen. Die „frei gewordene“ Fläche kann dem monte mare zur Verfügung gestellt werden. In meinen Augen wäre das eine Art „Enteignung“ indem man die Flächen der Nutzung der Bürger entzieht und einer kommerziellen Verwendung zuführt. Wie das alles in die kommunale Bauleitplanung und in den Flächennutzungsplan hineinpasst wäre baurechtlich zu überprüfen. Der „wahre“ Grund für die „Umgestaltung“ des Freibades offenbart sich. Welche Einsparungen soll auch schon die Reduzierung der Wasserflächen bzw. des -volumens bringen? Das Freibad hat doch keine Konstanttemperatur, wie ein Hallenbad. Die Wassertemperaturen sind vergleichbar denen der Badeseen, so daß eine Beheizung ausgeschlossen werden kann. Der Wasserverbrauch orientiert sich an der Besucherfrequenz und nicht über das Wasservolumen. Zudem werden Freibäder saisonal betrieben und nicht ganzjährig. Eine Raumluftheizung ist bei Freibädern ohnedies nicht gegeben. Die Warmwasserduschen braucht man so oder so. Die betriebstechnischen Anlagen (Betriebstechnik) sollen veraltet und nicht mehr funktonstüchtig sein. Aber auch die sind, so oder so, zu erneuern. Also, wo sollen dann die Einsparungen herkommen? Der Umbau kostet eine Menge Geld, von 3-4 Millionen war die Rede. Das Geld soll über die Steuereinnahmen aufgebracht werden. „monte mare“ profiiert davon, die Bürger erhalten dafür ein Freibad, das den Anforderungen eines Freibades nicht mehr genügt. Nach der Nomenklatur Bäder des Koordninierungskreis „Bäder“, (Deutsche Gesellschaft für das Badewesen, Deutscher Schwimmverband, Deutscher Sportbund) sind bestimmte Planungskriterien zu erfüllen. So heißt es u.a.: Die Wasserfläche wird aus einer Bedarfsanalyse ermittelt unter Berücksichtigung von ... Die ermittelte Wasserfläche steht in einem bestimmten Verhältnis zu den Spiel- und Liegebereichen. Wassertiefe für Schwimmerbecken mindestens 1,80 Meter. Der Bedarf und die Sicherung der Versorgung der Bevölkerung mit Spiel- und Sportstätten (einschließlich Bäder) in nachgefragter Angebotsform und Dimensionierung wird über den Sportstättenplan festgestellt und ist eine Aufgabe der öffentlichen Hand. Nochmals, der Grund für die Umgestaltung kann nicht die Finanzierung sein. Einsparung der Betriebskosten nur marginal; Investitionen extrem hoch; Geld zur Investition steht zur Verfügung; SPD erklärt, daß der Haushalt die Finanzmittel zum Erhalt der jetzigen Anlage hergibt; die Stadt hat noch keinen Initiativen gestartet zur Einwerbung von Fremdmitteln (z. B. Geld- und/oder Arbeitsleistung aus einem Förderverin). Schön wäre es schon, wenn das Freibad erhalten bliebe. Eine gute Infrastruktur macht sich bezahlt; ein objektbezogener Einnahmen–Ausgaben–Vergleich kann das nicht wiedergeben. Wenn ein Produkt nicht angenommen wird, hat man es am Markt vorbei entwickelt (Bedarfsanalyse), oder man muss die Attraktivität steigern (Investitionen z.B. in Spielflächen, etc.) Samstag, 13. September 2008 Nächste Termine 22.09.2008 (Montag), 20.00 h Beratungstreffen der Bürgerinitiative Vorschlag für die Tagesordnung: Gegenseitiger Informationsaustausch Festlegen unserer genauen Ziele Erarbeiten eines Vorschlags für ein attraktives und dennoch kostengünstiges Freibad Festlegen der weiteren Vorgehensweise Diskussion über längerfristige Ziele und Aktionen Wenn Sie an dem Treffen teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte an, indem Sie eine E-Mail an dissinger@worldonline.de schicken. 15.09.2008 (Montag), 19.30 h, Rathaus Schubertstraße Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Bauausschusses 18.09.2008 (Donnerstag), 19.30 h, Rathaus Schubertstraße Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftausschusses (HFW) Bei beiden Sitzung ist das Thema Freibad nicht auf der Tagesordnung. Dennoch sollten wir wieder Präsenz zeigen und unseren Politikern auf die Finger schauen. Interessant kann es werden. Punkt 3 bzw. 5 befasst sich mit dem Thema Schulbus für die Kinder, die nach der Schließung der Fröbelschule einen teils unzumutbar weiten Weg in die Waldschule hätten. Bitte kommen Sie! 25.09.2008 (Donnerstag), 19.00 h (?) Rathaus Schubertstraße Stadtverordnetenversammlung Eine Tagesordnung ist noch nicht bekannt. Achten Sie auf die Veröffentlichungen im Heimatboten. Wahrscheinlich wird das Thema Freibad noch nicht behandelt. Trotzdem sollten wir wieder zahlreich präsent sein. 20.10.2008 (Montag), 19.30 h (?), Rathaus Schubertstraße Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Bauausschusses 23.10.2008 (Donnerstag), 19.30 h (?), Rathaus Schubertstraße Sitzung des Haupt-, Finanz- und Wirtschaftausschusses (HFW) Hier werden möglicherweise schon die Ergebnisse der Kosten- und Machbarkeitsprüfung für die vier Freibad-Varianten vorgestellt (siehe Eintrag vom 08.09.08). Bitte achten Sie auf die Ankündigungen im Heimatboten. Kommen Sie unbedingt zahlreich zu diesen Sitzungen, vor allem zur HFW-Sitzung! 20.20.2008 (Donnerstag), 19.00 h (?) Rathaus Schubertstraße Stadtverordnetenversammlung Hier wird möglicherweise ebenfalls das Ergebnis der Freibad-Varianten-Prüfung vorgestellt, evtl. sogar darüber entschieden. Bitte kommen Sie unbedingt zahlreich! Montag, 08. September 2008 Stadtverordnetenversammlung und Stadtentwicklungskonzept Auch bei der letzten Stadtverordnetenversammlung vom 28.08.08 waren wir wieder stark vertreten. Die Zuschauerreihen im Großen Sitzungssaal waren dicht besetzt. Am Ende des Beitrags finden Sie ein Foto. Über die Sitzung hat die Presse bereits ausführlich berichtet. Im Folgenden weitere Infos und Kommentare zu dieser Sitzung sowie zur Rolle des Freibads im Stadtentwicklungskonzept. Kostenprüfungsbeschluss Grüne und "Bürger" haben sich leider auf die Seite der Regierungsparteien geschlagen und einen gemeinsamen Antrag gestellt. Dieser wurde gegen die Stimmen der SPD angenommen und lautet wie folgt (Kommentare kursiv): Der Magistrat der Stadt Obertshausen wird beauftragt, die Machbarkeit nebst Kostenabschätzung (Investitions- und Betriebskosten) der nachfolgend genannten Varianten zu prüfen und der Stadtverordnetenversammlung über den HFW-Ausschuss rechtzeitig vor den Beratungen zum Haushaltsplan 2009 vorzulegen: 1. Weiterbetrieb des Freibades im bisherigen Bestand und Umfang ohne grundlegende Sanierung Das ist recht unwahrscheinlich, die technischen Einrichtungen müssen wohl grundlegend saniert werden. 2. Grundlegende Sanierung mit folgenden Varianten: a) Aufrechterhaltung des bisherigen Angebots (50m-Schwimmerbecken, Nichtschwimmerbecken, Mutter-Kind-Bereich [wurde vor 2 Jahren stark zurückgebaut], Wiederherstellung eines Sprungturms [wie hoch? wieder in separatem Becken?]). b) Vorhalten eines Angebots mit drei Becken (Schwimmerbecken, Mutter-Kind-Bereich, 3-Meter-Sprungturm [dieser war 5 Meter hoch und in einem separatem Becken c) Vorhalten eines Angebots für Schwimmer-, Nichtschwimmer und Mutter-Kind-Bereich mit der Möglichkeit, die Schwimmer und Nichtschwimmer-Angebote in einem Becken zu kombinieren (u.U. auch in Verbindung mit dem Freizeitbad [was heißt das?] Das bisherige Hallenbadgebäude ist abzureißen und die Fläche einer alternativen Nutzung im Bereich Sport/Erholung/Freizeit zuzuführen. Die im bisherigen Hallenbadgebäude befindliche Technik ist ggf. zu verlagern. Sämtliche Maßnahmen stehen unter dem Vorbehalt der Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln. Wie man sieht, ist nur in Variante a vom 50-Meter-Becken die Rede. Da die CDU sich bereits eindeutig gegen ein 50-Meter-Becken ausgesprochen hat und die anderen Parteien außer der SPD dieses wahrscheinlich auch nicht wollen, ist wohl höchstens mit der Umsetzung von Variante b, eher noch c zu rechnen. Das 50-Meter-Becken ist jedoch elementar wichtig und stellt eine Kernforderung der Bürgerinitiative dar. Wir sollten keinen Vorschlag akzeptieren, der auf dieses Becken verzichtet. Gute Ideen nur verträumt? Viel Herzblut für unser Freibad zeigte einzig und allein Herr Friedrich (SPD), der sich für Folgendes einsetzen will: Das Freibad wieder richtig attraktiv machen Sprungturm, Sonnenterrasse und Mutter-Kind-Bereich wiederherstellen Nutzung durch Schulen, Vereine und für Wettkämpfe Durch Feste und Veranstaltungen mehr Besucher und Einnahmen gewinnen (in Lämmerspiel funktioniert das, siehe z.B. Mitternachtsschwimmen) Die zukünftigen Einnahmen in die Kalkulation einbeziehen, nicht nur die Kosten Einsparungen durch erneuerbare Energien, z.B. Solaranlage oder Geothermie Evtl. Betrieb über Trägerverein, Mitglieder könnten einige Arbeiten in Eigenleistung durchführen Einbeziehen der Bürger in die Planungen durch z.B. eine Bürgerversammlung Werbung fürs Freibad machen Längere Öffnungszeiten Leider wurden seine Vorstellungen von allen Parteien als verträumt abgetan. Es ist für uns absolut unverständlich, warum man gegen gute Ideen eine breite Front aufbaut. Herr Winter (Grüne) trat ebenfalls für eine Einbeziehung der Bürger in die Planungen ein. Man dürfe die Bürger nicht einfach vor vollendete Tatsachen stellen, wie so oft geschehen. Dies könne in einer Bürgerversammlung oder Ausschusssitzung erfolgen. Er bezweifelte, dass ein geändertes Freizeitverhalten für die sinkenden Besucherzahlen verantwortlich ist (siehe unten). Herr Schulz (Bürger), der auch beruflich mit Bädertechnik befasst ist, wies darauf hin, dass die technischen Anlagen des Freibads absolut sanierungsbedürftig sind. Ein 50-Meter-Becken lehnt er aus Kostengründen ab. Er kann sich einen 3 m hochen Sprungturm vorstellen. Geändertes Freizeitverhalten? Robert Huber (CDU) berichtete zu Beginn der Sitzung zutreffend, dass das 1966 gebaute Freibad in seinen Anfangszeiten der absolute Renner war, bekannt und beliebt in der ganzen Region. Heute aber, so behauptete er, hätte sich das Freizeitverhalten geändert. Der Trend gehe zum Badesee und Urlaub auf Mallorca. Daher werden nicht mehr die Besucherzahlen von einst erreicht. Das sehen wir anders. Sicher ist das Freizeitangebot heute größer als in den 60er und 70er Jahren. Doch selbst in den 90er Jahren war das Freibad noch sehr gut besucht. Außerdem können sich heute immer weniger Menschen einen teuren Urlaub leisten. Wir wissen alle, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht. Ein Freibad ist daher ein wichtiges Freizeitangebot für eine immer breitere Bevölkerungsschicht. Für wenig Geld bietet es Spaß, Sport und Erholung den ganzen Tag. Schuld am Rückgang der Besucherzahlen ist in erster Linie die stark geschwundene Attraktivität des Freibades. Die Stadt hat dieses immer weiter verkommen lassen. Das Angebot ist geringer (kein Sprungturm mehr, Babybecken trostlos), die Öffnungszeiten sind kürzer und unzuverlässig, es mangelt an Sauberkeit und vieles mehr. Sonnenterrasse war nie sanierbar? Hubert Gerhards (CDU) behauptete, es sei nicht möglich, die Sonnenterrasse zu sanieren, obwohl man dies seit den 80er Jahren mehrfach versucht habe. Wir wissen jedoch, dass am Anfang, als die ersten Schäden auftraten, eine Reparatur der Sonnenterrasse für wenig Geld möglich gewesen wäre. Es hatten sogar Vereinsmitglieder angeboten, die Arbeit ehrenamtlich selbst durchzuführen, die Stadt hätte nur das Material bezahlen müssen. Dies lehnte man ab. Die Sonnenterrasse wurde einfach gesperrt und dem Verfall anheimgegeben. Als dann vor einigen Jahren das Regenwasser in die darunter liegenden Dusch- und Umkleideräume tropfte, wurden diese kurzerhand auch gesperrt. Außerdem stritt Herr Gerhards ab, dass die Stadt das Bad hat verkommen lassen. Wer mag ihm das glauben? Bürger sollen Versagen der Politiker ausbaden? Herr Huber verwies auf die 30 Mio. Euro Schulden, welche die Stadt durch den Konkurs der Firma Atlantis übernehmen musste, darunter eine Grundschuld von 9 Mio auf dem Grundstück des Freizeitbades. Die Stadt könne es sich nun nicht mehr leisten, für eine grundlegende Freibad-Sanierung viel Geld in die Hand zu nehmen (wie es die SPD fordert). Das Geld stecke im Spaßbad. Traurig, traurig, kann man hier nur sagen. Warum konnten unsere Politiker nicht auf einer bessere Vertragsgestaltung mit Atlantis achten? Die Übernahme der Schulden wäre vermeidbar gewesen. Gerade Herr Huber als Rechtsanwalt hätte hier seine Expertise einbringen können. Nun sollen wir Bürger das Versagen unserer Stadtväter ausbaden. Unfaire Umgangsformen Viele der Gäste, die zum ersten Mal eine Stadtverordnetenversammlung besuchten, waren entsetzt über die Selbstgefälligkeit einiger Politer und die unfair wirkenden Umgangsformen. Herr Wichtel (CDU), der Stadtverordnetenvorsteher, gab kein gutes Bild ab. Zu Beginn der Diskussion über das Freibad ermahnte er die Gäste, von jeglichen Beifalls- und Unmutsbekundungen Abstand zu nehmen. War es ihm nicht klar, dass man mit autoritären Äußerungen höchstens die Gäste provoziert? Der traurige Höhepunkt des Abends war seine Entscheidung, Herrn Friedrich (SPD) nicht noch einmal reden zu lassen. Auch wenn ihm die Paragraphen der Geschäftsordnung, auf die er zur Begründung verwies, wahrscheinlich Recht gaben – diese Entscheidung wirkte parteisch. Anscheinend lag ihm viel daran, den eifrigen Verfechter einer vernünftigen Freibad-Lösung zum Schweigen zu bringen. Am Ende der Sitzung wirkte Herr Wichtel sichtlich angeschlagen und versprach sich mehrfach hintereinander. Sicher allzu menschlich nach einer stressigen Sitzung. Aber musste er wirklich den Gästen vorwerfen, sie würden deswegen Schadenfreude empfinden? Stadtentwicklungskonzept Was die Stadt mit dem Freibad vorhat, kann man sehr deutlich dem Stadtentwicklungskonzept entnehmen. Im Rahmen des Projektes "Stadtumbau West" wird Obertshausen finanzielle Zuschüsse vom Bund erhalten. Das ungefähre Konzept für die nächsten 15 Jahre wird in einer Hochglanzbroschüre vorgestellt, die in den letzten Tagen an alle Haushalte in Obertshausen verteilt wurde. (Der schicken Broschüre nach zu urteilen kann die Stadt wohl doch nicht so arm sein...) Auf Seite 120 dieser Broschüre lesen wir: Das marode Gebäude des Hallenbades wird abgerissen. An seiner Stelle kann ein Gebäude für eine weitere sportliche Nutzung, z.B. ein Fitness- und Wellnesscenter, oder ein Hotel gebaut werden. Ausdehnung des Saunalandschaft des Erlebnisbades Monte-Mare in diesem Sportbereich Attraktivierung des Freibads: Das Freibad soll erhalten und zeitgemäß umgestaltet werden. ("Zeitgemäß" heißt wohl: Planschlandschaft statt 50-Meter-Sportbecken) Eingang über den Parkplatz von Monte Mare. Auf Seite 135 lesen wir dann, dass für die Umgestaltung des Freibades keine finanziellen Mittel aus dem Stadtumbauprojekt beantragt wurden. Als Zeitrahmen wird "kurzfristig" genannt, für den Neubau von Hotel oder Fitnesscenter "mittelfristig". Wie ein Hohn klingt auf Seite 11 das Vorwort von Bürgermeister Roth und Erstem Stadtrat Gerhards: Für die Umsetzung der vielen Einzelprojekte bauen wir weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Ihnen und der Kommunalpolitik. Ihre Beteiligung an diesem Prozess ist uns wichtig. Auf dem in der Broschüre zitierten Bürgerworkshop vom 24.03.07 haben viele Bürger ihren Wunsch nach einer Sanierung des Freibads und dem Erhalt von 50m-Becken und Sprungturm präsentiert. Nichts davon hat bisher Gehör gefunden. Bürgerbeteiligung – nur eine Farce? Hier ein Foto von den Zuschauerreihen kurz vor der Sitzung. Donnerstag, 28. August 2008 Nichtschwimmerbecken gesperrt Das Nichtschwimmerbecken ist seit einigen Tagen gesperrt, da ein Wasserfilter defekt ist. Außerdem ist das Wasser im 50m-Becken arschkalt. Auch das sind wohl Maßnahmen, um die Besucherzahlen zu drücken. Die Freibadesaison endet dieses Jahr übrigens wieder am 31. August, das ist kommenden Sonntag. Es bleiben also noch ganze drei Tage. Schade, wenn es dann noch einen schönen September gibt.